Zertifikat mit Gütesiegel
Das Gütesiegel „Q für Qualität“ soll ein Garant für hochwertige und fachgerechte Arbeit sein. Deshalb startet die Göppinger Stuckateur-Innung nun ein Pilotprojekt. Handwerker ist nicht gleich Handwerker und Fachbetrieb ist auch nicht gleich Fachbetrieb.
Sätze wie diese oder „Pfusch am Bau oder je billiger derHandwerker umso schlechter seine Arbeit“, können endlose Diskussionen auslösen.
Und diese nicht nur unter den Bauherren, sondern auch unter den Fachleuten. Deshalb hat sich die Göppinger Stuckateur-
Innung etwas einfallen lassen und das Qualitätssiegel ins Leben gerufen. Mit dem Gütesiegel „Q für Qualität“ haben sich die Innungsbetriebe Qualitätsstandards gesetzt, um das Vertrauen der Kunden, in ihre fachgerechte Arbeit, zu stärken. „Wir müssen uns einfach abheben, von denjenigen Handwerkern, die sich auch in unserer Branche tummeln, angefangen von den Handwerkern, die auch schon mal eine Hausfassade bearbeitet haben, über die Trockenbauer, die keine Stuckateure sind, aber die gleiche Arbeit verrichten, die sie offiziell nicht tun dürfen“, erklärt Jürgen Schmid, Innungsmeister und Vorsitzender der Kreishandwerkerschaft in Göppingen.
„Durch das Gütesiegel haben wir uns, und vor allem unseren Kunden, einen Schutz vor ,Nichtskönnern’ verschafft.
Wie soll denn ein Kunde beurteilen können, ob der Betrieb über das nötige Fachwissen verfügt?“, sagt Jürgen Hofele, 2. Vorsitzender der Stuckateur-Innung Göppingen hinzu. Das Beispiel „Wärmedämmung“, lasse praktisch alles Mögliche und Unmögliche zu, meist werde nicht nur das falsche Material verwendet, sondern oftmals werden die Arbeiten auch völlig falsch ausgeführt. Und dann werde verputzt und keiner sehe mehr, was richtig oder falsch gemacht wurde. „Das böse Erwachen kommt dann später“, weiß Hofele aus seiner Erfahrung als Gutachter, Gebäudeenergieberater, zertifizierter Luftdichtigkeitsprüfer und Bauthermograf.
„Die fünf Jahre Garantie auf die Bausache, die der Kunde bekommen hat, ist dann leider nurMakulatur, weil der Handwerker schon über alle Berge ist. Folglich wird alles zurückgebaut und
das ist dann mal richtig teuer“, berichtet der Experte.
Die Qualitätsstandards, die sich die Innungsbetriebe auf die Fahne geschrieben haben, sollen die Kunden vor „Scharlatanen“ schützen und leicht erkennbar
für den Kunden sein, dass diesem Betrieb Vertrauen geschenkt werden darf.
Denn das Gütesiegel erhalten nur Meisterbetriebe. Jeder Stuckateur-Innungs-Betrieb, der dieses Gütesiegel erhält, ist ein staatlich geprüfter Meisterbetrieb.
Und die Qualität fange bereits bei der Ausbildung an.
Im Kreis werden derzeit 23 junge Menschen zum Stuckateur ausgebildet, verteilt auf die drei Ausbildungsjahre. Die Betriebe bürgen für die laufende
Qualität. Hierfür ist die regelmäßige Schulung der Mitarbeiter erforderlich. Jeder zertifizierte Betrieb ist gehalten, diese Schulung jährlich nachzuweisen.
Ein wichtiger Punkt des Pilotprojektes ist die Kundenbefragung.
Dieses objektive Kontrollverfahren und die Ergebnisse fließen dann zeitnah
in die Arbeit der Betriebe mit ein. Durch die Zertifizierung gehen die 29 Innungsbetriebe des Landkreises eine Art Selbstverpflichtung ein. Da sie
für ihre Arbeit garantieren. Die Gewährleistung bei vielen Leistungen der Innungsbetriebe, gehen oftmals weit über die gesetzlichen Vorgaben hinaus.
Da das Gütesiegel jeweils nur für ein Jahr gewährt wird und es danach neu beantragt werden muss, geht der Wiedererteilung eine Prüfung voraus, ob die Voraussetzungen überhaupt gegeben sind.